Der Inselgarten ein nachbarschaftlicher Gemeinschaftsgarten

Der Inselgarten an der Diakoniekirche ist ein offener grüner Ort im dicht bebauten Quartier Mirke, ein Rückzugsort für Natur und Mensch im grauen und heißen Steinmeer, ein einladender nachbarschaftlicher Aktionsraum für Gartenfreunde. Der Inselgarten ist einer der Gründungsgärten der IG Wuppertals urbane Gärten und so wurde und ist die Diakoniekirche ein zentraler und wichtiger Veranstaltungsort für die jährlichen Aktionswochen Ende April – Anfang Mai. Diese Vernetzung ist ein unverzichtbarer und tragender Pfeiler unseres Engagements im Inselgarten.

Unser gemeinsames Ziel ist es, das „gute Leben in der Stadt“ umzusetzen. Wir sind überzeugt, dass das Gärtnern Begegnung, Gemeinschaft und Engagement für den eigenen Stadtteil oder für übergeordnete ökologische, gesundheitliche und soziale Belange fördert.

Der Vorgarten als schmückende Abstandsfläche der Kreuzkirche (und als öffentlicher Parkplatz) hat ausgedient, der Gartenzaun ist zum Kommunikationsort, der Garten selbst zum Lernort und Erfahrungsraum oder einfach zum Erholungsraum geworden.

Der Inselgarten ist immer in Bewegung. Aktionen, neue Gartenflächen und inhaltliche Schwerkunkte lassen den ständigen Anpassungsprozess des Inselgartens erkennen, der kein festgelegtes Endziel hat, sondern sich kontinierlich wandelt.

Zur Gartengeschichte – Fakten, Resümee & Selbstvergewisserung

Der Inselgarten an der Diakoniekirche ist ein Experimentierraum für ein gutes Leben in der Stadt.

Mit der Gründung des Urbanen Projektes auf dem Areal der DiakonieKirche Wuppertal war die Aufgabe verbunden, den einen Teil des Areals vor dem Kirchengebäude zu einem einladenden Entree mit Wohlfühlcharakter durch Stauden und blühende Pflanzen umzugestalten und dem Gemüse-Gartenteil mit seinen Hochbeeten einen ansprechenden und ästhetischen Eindruck zu geben. Die hierfür notwendigen ehrenamtlichen Arbeiten sind in enger Ab- und Zustimmung der Wuppertaler Stadtmission eigenständig erbracht worden. Diese Kooperation erwies sich als ausgesprochen gewinnbringend für beide Seiten. Hier ist im Laufe der Zeit eine ehemalige, nicht genutzte verbuschte Grünfläche zu einem einladenden Ort der Begegnung geworden. Die Öffnung des bisher meist geschlossenen privaten Grundstücks rund um die Kirche für einen freien Aufenthalt auf dem Gelände, führte zum sichtbaren Abbau von Schwellenängsten, die normalerweise mit dem Betreten von Gotteshäusern verbunden sind.

Die Anlage des Inselgartens neben dem sozialen Projekt des offenen Mittagstisches der Wuppertaler Stadtmission führte innerhalb von drei Jahren dazu, dass sich aus einem kleinen Gemeinschaftsgarten mit acht Hochbeeten ein Open-Air Wohnzimmer für Anwohnerinnen und Anwohner wie Passanten mit vielfältigen Veranstaltungen und Festen entwickelte. Durch die wachsende Bekanntheit erhöhte sich auch die Teilnehmerzahl am Mittagstisch der WSM signifikant. Der Inselgarten wurde so zu einer Keimzelle für mehr Miteinander und Verantwortung. Als Projekt in einem sozial schwachen Quartier versteht er aich zudem als Teil der Sozialen Stadt. Bei ihrer Arbeit im Inselgarten erfahren die Gärtner*innen hautnah, wie wichtig ein frei zugänglicher öffentlicher Raum ohne Konsumzwang für eine urbane vielfältige und nachhaltige Stadtgesellschaft ist.

Gemüsegarten und Kirche – auf dieser scheinbaren Widersprüchlichkeit beruht die Popularität des Inselgartens, die auch von Dritten erkannt wird. Sie wird genutzt vom Wuppertaler Stadtmarketing als kleine Attraktion im Quartier bei Stadtführungen oder als positiver Standortfaktor bei Quartiersbesichtigungen der Wirtschaftsförderung.

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